"Sport kann bei Patienten eine Lücke schließen, die traditionelle Therapien nicht erreichen", sagt Smits. Verhaltenstherapie oder Psychopharmaka stehen vor allem in den USA nicht allen Patienten zur Verfügung. "Das Training kann zudem die Behandlung unterstützen und dazu führen, dass Patienten engagierter mitarbeiten."
In Studien geben depressive und Angspatienten weniger Symptome und weniger Stress und Ärger an, wenn sie regelmäßig Sport treiben. Die Bewegung scheint die Botenstoffe im Gehirn ähnlich zu beeinflussen, wie es Psychopharmaka tun. Bei Angstpatienten werde vor allem die Angst vor der Angst bekämpft, auch die körperlichen Symptome wie Herzklopfen und zu schnelles Atmen gingen zurück, berichten die US-Wissenschaftler.
Sport bedeutet für die Forscher, dass die Betroffenen sich etwa eine halbe Stunde täglich moderat bewegen. Dadurch ließen sich auch schnelle Erfolge für die psychische Gesundheit der Patienten erreichen, betont Jasper Smits: "Nach nur 25 Minuten hebt sich die Stimmung, man ist weniger gestresst und spürt mehr Energie." Die behandelnden Ärzte sollten ihren Patienten konkrete Pläne an die Hand geben, was sie an einem Tag an Bewegung unterbringen können. "Es geht nicht darum, das ganze nächste Jahr fünf Mal die Woche zu trainieren", sagt Smits. "Es geht um eine halbe Stunde und darum, sich heute besser zu fühlen."